Das Modellprojekt 2030Watch ist ein zivilgesellschaftliches SDG-Monitoringkonzept, welches den realen Umsetzungsstand der SDGs in Deutschland beleuchtet. Hierfür stellt es die Daten des offiziellen SDG-Monitoring Deutschlands, eigenen, teils zivilgesellschaftlich entwickelten und erhobenen Daten und Indikatoren gegenüber. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, wie unterschiedlich der Umsetzungsstand der SDGs, je nach Auswahl von Daten und Indikatoren, bewertet werden kann. Das Modellprojekt ist seit 2018 beendet, weshalb die Daten auf dieser Seite nicht weiter aktualisiert werden. Die aktualisierte Version ist hier zu finden.
SDG 15 – Leben an Land

Eutrophierung der Ökosysteme

Der Indikator stellt den Anteil der Fläche empfindlicher Ökosysteme dar, bei der die ökologischen Belastungsgrenzen (Critical Loads) durch atmosphärische Stickstoffeinträge überschritten wurden, gemessen an der gesamten bewerteten Fläche empfindlicher Ökosysteme.

Kategorie Offizieller Indikator
IST (2010)54,0 %
SOLL (2030)37,0 %
Ausgangswert Berechnung (2005)57,0 %
2030-Ziel erreicht zu15 %

Bis 2030 soll der Flächenanteil mit erhöhtem Stickstoffeintrag um 35% gegenüber 2005 reduziert werden.

Wie hat sich der Indikator in Deutschland über die Zeit verändert?

Datenquelle: DESTATIS

Weitere Informationen zu diesem Indikator

Beschreibung

Der Indikator stellt den Anteil der Fläche empfindlicher Ökosysteme dar, bei der die ökologischen Belastungsgrenzen (Critical Loads) durch atmosphärische Stickstoffeinträge überschritten wurden. Die ökologischen Belastungsgrenzen sind ein Maß für die Empfindlichkeit eines Ökosystems gegenüber dem Eintrag eines Schadstoffs. Liegen die Einträge von Luftschadstoffen über den Critical Loads, kann es langfristig zur Schädigung der Struktur und Funktion von Ökosystemen kommen. Als Ökosystem werden dabei Wälder, natürliches Grünland, Moore, Sümpfe und Heiden betrachtet. Insgesamt werden auf diese Weise etwa 11 Milliarden Hektar, das heißt nahezu ein Drittel der Fläche Deutschlands, bewertet. Der Indikator wird derzeit vom Coordination Centre for Effects (CCE) im Abstand mehrerer Jahre auf zwei Datenquellen aufbauend errechnet. Dies sind die vom European Monitoring and Evaluation Programme (EMEP) erstellte Zeitreihe der Stickstoffeintrage in Deutschland sowie die national berechnete und durch das Umweltbundesamt bereit gestellten Critical Loads. Grundlagen zur Ermittlung der Belastungsgrenzen sind unter anderem die Bodenübersichtskarte Deutschlands, die Karte der mittleren jährlichen Sickerwasserrate aus dem Boden, die Karte der Landnutzungsverteilung sowie Klimadaten Deutschlands.

Zielwert

Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 den Flächenanteil mit erhöhtem Stickstoffeintrag um 35% gegenüber 2005 zu reduzieren. Dies entspricht einer Senkung auf 37% der Fläche aller Ökosysteme.

Ausgangswert (Fortschrittsberechnung)

Als Ausgangswert wurde der Wert des Referenzjahres 2005, wie in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie angegeben, übernommen.

Kategorie

Dies ist ein offizieller Indikator der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

Methodik

Hier erfährst du mehr darüber wie Indikatoren berechnet und in Kategorien eingeteilt werden.

* Indikator-Beschreibung und Zielwert sind der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 entnommen.

Indikator-Details

Kategorie Offizieller Indikator
Zielwert/SOLL
(2030)
37,0 %
Aktueller Wert/­IST
(2010)
54,0 %
Ausgangswert Fortschritts­berechnung
(2005)
57,0 %
Nutzungs­bedingungen© Statistisches Bundesamt (Destatis), 2017
IndikatorquelleDeutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Datenquelle DESTATIS

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2030Watch in aller Kürze

Was?

Wir diskutieren anhand von Indikatoren, wie ambitioniert Deutschland die Agenda 2030 umsetzt.

Warum?

Die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland muss kritischer werden.

Wie?

Unsere Indikatoren zeigen fehlende Themen, bessere Zielwerte und damit mehr Verantwortung.