Erhebliche materielle Deprivation
Erhebliche materielle Deprivation (Entbehrung) beschreibt den Mangel an bestimmten Gebrauchsgütern und den unfreiwilligen Verzicht auf ausgewählten Konsum aus finanziellen Gründen.
Kategorie | 2030Watch Indikator |
IST (2016) | 3,7 % |
SOLL (2030) | 2,2 % |
Ausgangswert Berechnung (2008) | 8,5 % |
2030-Ziel erreicht zu | 76 % |
- 1 SDG 1 — Keine Armut
- 2 SDG 2 — Kein Hunger
- 3 SDG 3 — Gesundheit und Wohlergehen
- 4 SDG 4 — Chancengerechte und hochwertige Bildung
- 5 SDG 5 — Geschlechtergleicheit
- 6 SDG 6 — Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
- 7 SDG 7 — Bezahlbare und saubere Energie
- 8 SDG 8 — Gute Arbeit und Wirtschaftswachstum
- 9 SDG 9 — Industrie, Innovation und Infrastruktur
- 10 SDG 10 — Weniger Ungleichheiten
- 11 SDG 11 — Nachhaltige Städte und Gemeinden
- 12 SDG 12 — Nachhaltiger Konsum und Produktion
- 13 SDG 13 — Klimaschutz und Anpassung
- 14 SDG 14 — Leben unter Wasser
- 15 SDG 15 — Leben an Land
- 16 SDG 16 — Frieden, Recht und starke Institutionen
- 17 SDG 17 — Partnerschaft zur Erreichung der Ziele
Bis 2030 soll der Anteil der Bevölkerung in Deutschland, der als erheblich materiell depriviert gilt, auf ca. 2% gesunken sein.
Wie steht Deutschland im Vergleich zu EU/OECD Ländern?
Wie hat sich der Indikator in Deutschland über die Zeit verändert?
Weitere Informationen zu diesem Indikator
Beschreibung
Dieser Indikator zeigt den Anteil an Personen an der Gesamtbevölkerung, die als erheblich materiell depriviert gelten. Erhebliche materielle Deprivation (Entbehrung) beschreibt den Mangel an bestimmten Gebrauchsgütern und den unfreiwilligen Verzicht auf ausgewählten Konsum aus finanziellen Gründen. Eine erhebliche materielle Entbehrung trifft für alle Menschen zu, deren Haushalt mindestens vier von neun vorgegebenen Kriterien erfüllt, die die finanziellen Einschränkungen des Haushalts widerspiegeln. Die neun Merkmale umfassen im Einzelnen: das Fehlen eines Autos, einer Waschmaschine, eines Farbfernsehgeräts oder eines Telefons im Haushalt (jeweils, weil es sich der Haushalt finanziell nicht leisten kann), ein finanzielles Problem, die Miete, Hypothek oder Rechnungen für Versorgungsleistungen rechtzeitig zu bezahlen, die Wohnung angemessen zu heizen, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine gleichwertige vegetarische Mahlzeit zu essen, jährlich eine Woche Urlaub außerhalb der eigenen Wohnung zu verbringen oder unerwartete Ausgaben in einer bestimmten Höhe (2015: 980 Euro) aus eigenen finanziellen Mitteln zu bestreiten. Die Daten stammen aus der europaweit harmonisierten Erhebung „EU-SILC“ (European Union Statistics on Income and Living Conditions), die in Deutschland vom Statistischen Bundesamt in Zusammenarbeit mit den Statistischen Landesämtern unter dem Namen „Leben in Europa“ durchgeführt wird. Dabei geben jährlich etwa 14 000 Privathaushalte in Deutschland auf freifreiwilliger Basis Auskunft zu Einkommen und Lebensbedingungen.
Zielwert
Das Ziel der Bundesregierung, dass der Prozentsatz der Personen, die materiell depriviert sind, unter dem Niveau in der EU liegen, ist ambitionslos. Die Durchschnittswerte für Personen in der Europäischen Union sind jeweils deutlich höher als die Werte für Deutschland. 2030Watch schlägt einen modifizierten Zielwert vor, der sich nach den offiziellem Ziel der UN unter SDG 1 richtet und eine Halbierung der Armut nach nationalen Definitionen fordert.
Ausgangswert (Fortschrittsberechnung)
Für Indikatoren ohne gesetzten Ausgangswert durch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich 2030Watch an dem Basisjahr 2008 der EU-2020-Strategie. Für Deutschland war das 5,5% in 2008.
Kategorie
Dies ist ein offizieller Indikator der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. 2030Watch hat das Ziel der Bundesregierung als ambitionlos eingestuft und zu diesem Indikator einem modifizierten Zielwert vorgeschlagen, der sich aus den fünf besten EU-28 Länderwerten berechnet.
Methodik
Hier erfährst du mehr darüber wie Indikatoren berechnet und in Kategorien eingeteilt werden.
Indikator-Details
Kategorie | 2030Watch Indikator |
Zielwert/SOLL (2030) | 2,2 % |
Aktueller Wert/IST (2016) | 3,7 % |
Ausgangswert Fortschrittsberechnung (2008) | 8,5 % |
Nutzungsbedingungen | http://ec.europa.eu/eurostat/about/policies/copyright |
Indikatorquelle | DESTATIS |
Datenquelle | Eurostat |