Das Modellprojekt 2030Watch ist ein zivilgesellschaftliches SDG-Monitoringkonzept, welches den realen Umsetzungsstand der SDGs in Deutschland beleuchtet. Hierfür stellt es die Daten des offiziellen SDG-Monitoring Deutschlands, eigenen, teils zivilgesellschaftlich entwickelten und erhobenen Daten und Indikatoren gegenüber. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, wie unterschiedlich der Umsetzungsstand der SDGs, je nach Auswahl von Daten und Indikatoren, bewertet werden kann. Das Modellprojekt ist seit 2018 beendet, weshalb die Daten auf dieser Seite nicht weiter aktualisiert werden. Die aktualisierte Version ist hier zu finden.
SDG 2 – Kein Hunger

Fleischkonsum pro Kopf

Dieser Indikator misst den Fleischverzehr in Kilogramm pro Kopf und pro Jahr.

Kategorie 2030Watch Indikator
IST (2016)60,0 kg/Kopf
SOLL (2030)31,2 kg/Kopf
Ausgangswert Berechnung (2008)61,6 kg/Kopf
2030-Ziel erreicht zu5 %

Bis 2030 soll sich der jährliche Fleischkonsum in kg auf ca 31 kg/pro Kopf reduzieren.

Wie hat sich der Indikator in Deutschland über die Zeit verändert?

Weitere Informationen zu diesem Indikator

Beschreibung

Laut dem Umweltbundesamt hat der hohe Fleischkonsum in Deutschland erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Die intensive Viehwirtschaft in Deutschland führt zu einer hohen Nitratbelastung des Grundwassers, zu Ammoniak in der Luft sowie zu Antibiotika im Boden und trägt erheblich zum Klimawandel bei. Die hohe Nachfrage und die damit verbundene Produktion von Fleisch führt darüberhinaus zu Importen von Futtermitteln aus dem Ausland, die wiederum mit Landverbrauch im Ausland und mit nicht nachhaltiger Landwirtschaft verbunden sind. Der hier verwendete Indikator und die Daten stammen von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Die Daten sind aus dem Jahr 2016.

Zielwert

Für den Fleischkonsum pro Kopf gibt es keinen offiziellen Zielwert, der sich auf die Umweltfolgen der Fleischproduktion bezieht. Es gibt jedoch einen Zielwert, der sich auf die gesundheitlichen Folgen von hohem Fleischkonsum bezieht. Gemäß der deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte der jährliche Fleischkonsum pro Kopf nicht höher als 31,2 Kilogramm betragen. Dieser Zielwert wurde für den Indikator übernommen. Als Ausgangsjahr für die Darstellung dieses Indikators wurde der Wert 61,58 Kilogramm pro Kopf pro Jahr aus dem Basisjahr 2008 gewählt. Die Daten findet man in der Datei "Versorgung mit Fleisch in Deutschland".

Ausgangswert (Fortschrittsberechnung)

Für Indikatoren ohne gesetzten Ausgangswert gegeben orientiert sich 2030Watch anhand der SDSN Methode an dem zweitschlechtesten Wert im gegebenen Ländervergleich.

Kategorie

Neuer Indikator: Die intensive Fleischproduktion ist ein wichtiger Grund für die Belastung der Umwelt durch die Landwirtschaft. Auch wenn die Bundesregierung naturgemäß nicht direkt auf den Fleischkonsum der Bürger*innen regulierend einwirken kann, ist die Agrarpolitik jedoch dafür verantwortlich, dass sich die Umweltkosten der Fleischproduktion nicht in den Preisen wiederspiegeln. 2030Watch schlägt den Indikator Fleischkonsum pro Kopf vor, um diesem Thema in der SDG Diskussion mehr Sichtbarkeit zu geben.

Methodik

Hier erfährst du mehr darüber wie Indikatoren berechnet und in Kategorien eingeteilt werden.

Indikator-Details

Kategorie 2030Watch Indikator
Zielwert/SOLL
(2030)
31,2 kg/Kopf
Aktueller Wert/­IST
(2016)
60,0 kg/Kopf
Ausgangswert Fortschritts­berechnung
(2008)
61,6 kg/Kopf
Nutzungs­bedingungenQuelle: Statistisches Bundesamt, Thünen-Institut, © 2018 BLE (423)
Indikatorquelle2030Watch
Datenquelle Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft

Werde Datenpate/Datenpatin für diesen Indikator

Ziel von 2030Watch ist es, für jeden Indikator einen Datenpaten oder eine Datenpatin zu haben. Datenpaten sind Fachorganisationen, die einen Indikator "adoptieren", den sie für ein Unterziel für sinnvoll halten. Sie legen den Zielwert fest, der bis 2030 erreicht werden sollte. Darüber hinaus unterstützen sie das Projekt in der Datenbereitstellung. Bei Interesse, Datenpatin oder Datenpate zu werden, wende dich bitte an 2030-watch@okfn.de.

2030Watch in aller Kürze

Was?

Wir diskutieren anhand von Indikatoren, wie ambitioniert Deutschland die Agenda 2030 umsetzt.

Warum?

Die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland muss kritischer werden.

Wie?

Unsere Indikatoren zeigen fehlende Themen, bessere Zielwerte und damit mehr Verantwortung.