Das Modellprojekt 2030Watch ist ein zivilgesellschaftliches SDG-Monitoringkonzept, welches den realen Umsetzungsstand der SDGs in Deutschland beleuchtet. Hierfür stellt es die Daten des offiziellen SDG-Monitoring Deutschlands, eigenen, teils zivilgesellschaftlich entwickelten und erhobenen Daten und Indikatoren gegenüber. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, wie unterschiedlich der Umsetzungsstand der SDGs, je nach Auswahl von Daten und Indikatoren, bewertet werden kann. Das Modellprojekt ist seit 2018 beendet, weshalb die Daten auf dieser Seite nicht weiter aktualisiert werden. Die aktualisierte Version ist hier zu finden.
SDG 2 – Kein Hunger

Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft

Dieser Indikator misst Einsatz von Antibiotika in der Fleischproduktion in Milligramm je Kilogramm Biomasse Lebensmittel liefernder Tiere.

Kategorie 2030Watch Indikator
IST (2015)97,9 mg/PCU
SOLL (2030)13,3 mg/PCU
Ausgangswert Berechnung (2015)402,0 mg/PCU
2030-Ziel erreicht zu78 %

Bis 2030 soll der Einsatz von Antibiotika in der Fleischproduktion auf ca 15mg/PCU sinken.

Wie steht Deutschland im Vergleich zu EU/OECD Ländern?

Wie hat sich der Indikator in Deutschland über die Zeit verändert?

Weitere Informationen zu diesem Indikator

Beschreibung

Gegenwärtig werden in der Fleischproduktion in Deutschland große Mengen an Antibiotika verwendet. Dadurch wird die Gefahr der Entwicklung antibiotikaresistenter Keime und die Verbreitung dieser Keime durch Fleischexporte erhöht. Für eine nachhaltige Landwirtschaft ist eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes unabdinglich. Der Indikator und die Daten stammen von der European Medicines Agency. Der Indikator misst den Einsatz von Antibiotika in Milligramm pro PCU (=Population Correction Unit). Die Bezugsgröße ist Kilogramm Biomasse der Lebensmittel liefernden Tiere. Für jedes EU Land wird diese Bezugsgröße je nach Art der vorhandenen Nutztiere (Schweine, Hühner, etc.) gewichtet. Die Daten sind von 2015. Insbesondere in der Fischzucht in Südeuropa werden sehr große Mengen Antibiotika verwendet. Für die Verwendung von Antibiotika ausschließlich in der Landwirtschaft liegen keine Daten vor.

Zielwert

Für den Einsatz von Antibiotika in der Fleischproduktion gibt es keinen offiziellen Zielwert. Daher wird der Mittelwert der fünf Best Performer in der EU als Zielwert definiert. Damit liegt der hier verwendete Zielwert bei 13,3 Milligramm pro Kilogramm Biomasse Lebensmittel produzierender Tiere.

Ausgangswert (Fortschrittsberechnung)

Für Indikatoren ohne gesetzten Ausgangswert gegeben orientiert sich 2030Watch anhand der SDSN Methode an dem zweitschlechtesten Wert im gegebenen Ländervergleich.

Kategorie

Neuer Indikator: Eine große Herausforderung der deutschen Landwirtschaft ist der hohe Einsatz von Antibiotika. 2030W möchte dieses Thema in die Debatte zur Umsetzung der SDGs einbringen.

Methodik

Hier erfährst du mehr darüber wie Indikatoren berechnet und in Kategorien eingeteilt werden.

Indikator-Details

Kategorie 2030Watch Indikator
Zielwert/SOLL
(2030)
13,3 mg/PCU
Aktueller Wert/­IST
(2015)
97,9 mg/PCU
Ausgangswert Fortschritts­berechnung
(2015)
402,0 mg/PCU
Nutzungs­bedingungenEuropean Medicines Agency, European Surveillance of Veterinary Antimicrobial Consumption, 2017. ‘Sales of veterinary antimicrobial agents in 30 European countries in 2015’. (EMA/184855/2017)
Indikatorquelle2030Watch
Datenquelle European Medicines Agency

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Ziel von 2030Watch ist es, für jeden Indikator einen Datenpaten oder eine Datenpatin zu haben. Datenpaten sind Fachorganisationen, die einen Indikator "adoptieren", den sie für ein Unterziel für sinnvoll halten. Sie legen den Zielwert fest, der bis 2030 erreicht werden sollte. Darüber hinaus unterstützen sie das Projekt in der Datenbereitstellung. Bei Interesse, Datenpatin oder Datenpate zu werden, wende dich bitte an 2030-watch@okfn.de.

2030Watch in aller Kürze

Was?

Wir diskutieren anhand von Indikatoren, wie ambitioniert Deutschland die Agenda 2030 umsetzt.

Warum?

Die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland muss kritischer werden.

Wie?

Unsere Indikatoren zeigen fehlende Themen, bessere Zielwerte und damit mehr Verantwortung.