Das Modellprojekt 2030Watch ist ein zivilgesellschaftliches SDG-Monitoringkonzept, welches den realen Umsetzungsstand der SDGs in Deutschland beleuchtet. Hierfür stellt es die Daten des offiziellen SDG-Monitoring Deutschlands, eigenen, teils zivilgesellschaftlich entwickelten und erhobenen Daten und Indikatoren gegenüber. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse zeigt, wie unterschiedlich der Umsetzungsstand der SDGs, je nach Auswahl von Daten und Indikatoren, bewertet werden kann. Das Modellprojekt ist seit 2018 beendet, weshalb die Daten auf dieser Seite nicht weiter aktualisiert werden. Die aktualisierte Version ist hier zu finden.
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Rückgang Freiraumverlust pro Einwohner

Der Indikator misst die jährliche Veränderung der Freiraumfläche in Quadratmetern je Einwohner pro Jahr.

Kategorie 2030Watch Indikator
IST (2014)–3,5 m²/Jahr/Einw.
SOLL (2030)–0,2 m²/Jahr/Einw.
Ausgangswert Berechnung (2008)–4,6 m²/Jahr/Einw.
2030-Ziel erreicht zu25 %

Bis 2030 soll der Rückgang von Freiraumverlust pro Einwohner jährlich etwa 10% betragen.

Wie hat sich der Indikator in Deutschland über die Zeit verändert?

Datenquelle: Destatis

Weitere Informationen zu diesem Indikator

Beschreibung

Fläche ist eine begrenzte Ressource und spielt eine wichtige Rolle für viele Nachhaltigkeitsaspekte, wie zum Beispiel Biodiversität, ökologischer Zustand von Gewässern, Verkehr und Erholung. Die Bundesregierung nutzt insgesamt drei Indikatoren, um die Nachhaltigkeit der Flächennutzung in Deutschland zu messen: den Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche, den Freiraumverlust und die Siedlungsdichte. Insgesamt ist das Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch zu reduzieren und die Siedlungsdichte zu erhöhen. Der Indikator Freiraumverlust bezieht sich auf die Flächen, die nicht in die Kategorie “Siedlungs- und Verkehrsfläche” fallen: Landwirtschafts-, Wald-, Abbau- und Haldenflächen sowie Wasserflächen in Form von fließenden und stehenden Gewässern. Der Verlust von Freiraum ist unter anderem verbunden mit dem Verlust von Biodiversität und von Erholungsraum. Der Indikator misst den Verlust an Freiraum pro Einwohner und Jahr in Quadratmetern. Der aktuelle Wert für diesen Indikator beträgt 3,5 Quadratmeter pro Einwohner und entspricht bei einer Einwohnerzahl von 82,7 Millionen einem Freiraumverlust von durchschnittlich 28.700 Hektar pro Jahr. Die Daten werden von den amtlichen Liegenschaftskatastern der Bundesländer erfasst und von Destatis bereitgestellt. Um die Effekte von Neuzuordnungen von Flächen und Veränderungen in der Indikatorberechnung zu reduzieren, wird der Mittelwert der letzten vier Jahre verwendet. Internationale Daten zu diesem Indikator sind nicht verfügbar.

Zielwert

In der Biodiversitätsstrategie des Bundes von 2007 wird angeregt, langfristig das Flächenverbrauchsziel Netto-Null anzustreben. Die Europäische Kommission, der Rat für Nachhaltige Entwicklung und der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung fordern einen Netto-Null Flächenverbrauch bis 2050. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Rückgang des Freiraumverlustes bis 2050 jährlich etwa 10% betragen.

Ausgangswert (Fortschrittsberechnung)

Für Indikatoren ohne gesetzten Ausgangswert orientiert sich 2030Watch an dem Basisjahr 2008 der EU-2020-Strategie.

Kategorie

Modifizierter Zielwert: Dieser Indikator ist ein offizieller Indikator der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Zielwert wurde von 2030Watch verändert.

Methodik

Hier erfährst du mehr darüber wie Indikatoren berechnet und in Kategorien eingeteilt werden.

Indikator-Details

Kategorie 2030Watch Indikator
Zielwert/SOLL
(2030)
–0,2 m²/Jahr/Einw.
Aktueller Wert/­IST
(2014)
–3,5 m²/Jahr/Einw.
Ausgangswert Fortschritts­berechnung
(2008)
–4,6 m²/Jahr/Einw.
Nutzungs­bedingungenhttps://www.govdata.de/dl-de/by-2-0
Indikatorquelle2030Watch
Datenquelle Destatis

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Ziel von 2030Watch ist es, für jeden Indikator einen Datenpaten oder eine Datenpatin zu haben. Datenpaten sind Fachorganisationen, die einen Indikator "adoptieren", den sie für ein Unterziel für sinnvoll halten. Sie legen den Zielwert fest, der bis 2030 erreicht werden sollte. Darüber hinaus unterstützen sie das Projekt in der Datenbereitstellung. Bei Interesse, Datenpatin oder Datenpate zu werden, wende dich bitte an 2030-watch@okfn.de.

2030Watch in aller Kürze

Was?

Wir diskutieren anhand von Indikatoren, wie ambitioniert Deutschland die Agenda 2030 umsetzt.

Warum?

Die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland muss kritischer werden.

Wie?

Unsere Indikatoren zeigen fehlende Themen, bessere Zielwerte und damit mehr Verantwortung.